
Über mich
Ich versuche mir etwas zu eigen zu machen, was mir als Kind ganz selbstverständlich gegeben war: Bewegung.
Die ersten Jahre meines Lebens drehten sich natürlich um Bewegung, denn im Kleinkindalter war meine Entwicklung vor allem eine Bewegungsentwicklung: vom Liegen zum aufrechten Gehen, Mimik und Gestik, das Sprechen, Fein- und Grobmotorik.
Jahre später blicke ich auf die unterschiedlichste Bewegung, mit der ich bis heute in Berührung gekommen bin.
In vieles habe ich hineingeschnuppert: Leichtathletik, Tennis, Joggen und Volleyball. Hip Hop, Ballett, Swingdance, Stockkampf-Tanz, Taiji Tanz, 5 Rhythm Dance, Tanztheater, Punjabi Dance und Argentinischer Tango. Feldenkrais, Taiji Kung Fu Fächer, Qigong, LifeArtProcess und Karate.
Im Alltag begleitet(e) mich: Spielen, Gehen, Fahrrad fahren und Schwimmen. Ein paar habe ich vertieft: Turnen, Jazz Dance, Yoga und Acro Yoga. Zur Zeit lerne und erfahre ich mich in: Contact Improvisation, Body Mind Centering und Wutao.
Eurythmie habe ich im B.A. of Arts studiert und die Spontane Bewegungskomposition ist die Tür zu meiner künstlerischen Arbeit geworden.
Neben dem Bedürfnis nach Bewegung, wuchs mein Bedürfnis nach künstlerischer Tätigkeit.
Ein Jahr Freiwilligendienst an einem Stadttheater konfrontierte mich mit den Tücken von „Kunst als Ware“: Kann sich Kunst entwickeln, wenn Entscheidungen mit finanziellen Intentionen getroffen werden? Welchen Rahmen braucht ein künstlerischer Prozess, sodass er nährend wirksam wird?
Während meines Eurythmiestudiums rang ich um „die Beziehung von Form und Lebendigkeit“: Wie kann Form mehr sein als ein sicherer Hafen, in dem ich weiß, was zu tun ist? Wie kann Kunst und Kultur ebenso vor Lebendigkeit strotzen wie Natur?
Diese und weitere Fragen spiegeln sich in meiner künstlerischen Arbeit heute wider.
Bewege ich
Bewege ich allein oder in einer „Mannschaft“?
Bewege ich, um mich zu erfahren oder um eine Leistung zu erreichen?
Bewege ich mich, um von A nach B zu kommen oder ist jedes „von A nach B kommen“ eine Bewegungserfahrung?
Bewege ich mich für mich oder für andere?
Bewege ich mich, um etwas auszudrücken oder um mich von allem Druck zu befreien?
Bewege ich mich, um neue Qualitäten in mir zu entdecken oder um mir Vertrautes zu stärken?
Bewege ich, um meinem Körper eine Form zu geben oder um ihn bis in die tiefste Zelle zu durchleben?
Bewege ich aus einem „um“, einem Zweck heraus oder bewege ich aus Freude an Bewegung?
Könnte in allen diesen Fragen an der Stelle jedes „oder“s ein „und“ stehen?
